Das lange Leben der Simmerringe „Teil 1“

Schon vor zwei Jahren bei einer Balkanreise stellte ich fest, dass die Vorderachse von Ludwig auf beiden Seiten Öl verliert. Da gleichzeitig auch die Radbremszylinder undicht waren war ich mir nicht sicher ob die austretende Bremsflüssigkeit oder doch das Achsöl verantwortlich für die Spuren am Reifen war. Da kein Verlust von Achsöl festzustellen war, wurden erstmal die beiden Radbremszylinder getauscht. Leider stellte sich kurze Zeit später auch ein Verlust von Achsöl heraus.

Achsölverlust, Innenseite Reifen

Vor den letzten eher kurzen Reisen wurde dann der Ölstand kontrolliert, nachgefüllt und sich somit über die Zeit gerettet. Diesen Winter stand dann allerdings der Wechsel der Achsimmerringe an. Zum Glück konnte ich durch Markus von www.ufftour.de eine gute Reparaturanleitung unserer Vorderachse und viel Rat bekommen.

Das Projekt fing erst entspannt an. Rad runter, Bremstrommel runter, Radnabenmutter lösen, alles lief gut. Zu gut wie sich herausstellen sollte. Denn das erste größere Problem machten die Schrauben des Bremsträgers.

Selbst mit Schlagschrauber war nichts zu machen. Somit musste die Lötlampe ran. Ca 1 Tag benötigten wir um die 8 Schrauben des Bremsträgers gelöst zu bekommen. Einen weiteren Tag benötigten wir um alle Teile vom alten Öl/ Fettgemisch zu befreien.

Das nächste Problem lies nicht lange auf sich warten. Der alte Simmerring auf dem Gelenkgehäuse muss nun irgendwie raus. Da Mercedes kein Werkzeug verleiht musste eine andere Lösung gefunden werden um den eingepressten Simmerringe aus seiner seit mehr als 30 Jahren angestammten Position zu bewegen. Ein PKW Schrauber aus der Nachbarhalle hatte dann die rettende Idee mit einem auf einen Gleithammer montierten Innenabzieher zu arbeiten. Nach einigen Versuchen war dieser und ein weiterer Simmerring aus der Traghülse raus. Der dritte und letzte Simmerring auf dem Radlager ließ sich mittels einfachem Stemmeisen bewegen.

Der Einbau der neuen Simmerringe ist ohne Spezialwerkzeug problemlos möglich. Lediglich das einsetzten der Radlager war etwas kniffelig. Dazu mehr im 2. Teil.

Nachdem alles neu geölt und gefettet war konnte es zusammengesetzt werden. Das Einstellen der Radlager erfolgte etwas rudimentär. Ich hoffe sie werden es verzeihen! Danach noch Bremstrommel drauf, Bremse neu eingestellt, Rad drauf und fertig ist die ganze Nummer!

Naja, nicht ganz, denn die andere Seite muss auch noch gemacht werden.

Die gesamten Arbeiten haben etwa 5 Schraubertage in Anspruch genommen. Deutlich mehr als jede Werkstatt gebraucht hätte, allerdings erfüllte es uns auch mit Stolz alles hinbekommen zu haben. Mit vor Stolz geschwellter Brust ging es dann an die gegenüberliegende Seite.

Des Drama zweiter Teil folgt im nächsten Bericht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.