Von der Blauen Adria in die Höhen des Allgäus
Da ich nach der diesjährigen Adventure Southside eh gerade im Süden Deutschlands war entschied ich mich den südwestdeutschen Regionen nochmal einen Besuch abzustatten.
So führt mich meine nächste Reise mit Feline erst ins Rhein-Neckar Gebiet. Dort lockt uns eine Region mit dem Namen „Blaue Adria“. Natürlich sind wir neugierig wollen heraus finden ob das Wasser in den Kiesseen des Rhein genauso blau ist wie die Adria.
Erst am Nachmittag erreichen wir den gleichnamigen Campingplatz an der „Blauen Adria“.
Der Platz ist zwar recht alternativ was mir persönlich ganz gut gefällt, aber sowohl das Publikum unter den Dauercampern als auch alle Einrichtungen sind äußerst Grenzwertig. So ist für uns relativ schnell klar, dass es uns am nächsten Tag weiter zieht.
Trotzdem müssen wir das mit dem Wasser noch klären. Nach dem Parken schlüpfen wir schnell in unsere Badesachen und machen uns auf den Weg zur Adria. Diese ist wirklich so blau und nur einen Steinwurf entfernt. Wir verbringen sehr schöne Stunden in und an dem Baggersee, bis die Sonne tief steht und wir uns zum Abendessen in ein kleines Restaurant direkt am See zurück ziehen.
Trotz der schönen Stunden am Vortag zieht es uns am nächsten Morgen weiter. Noch am Abend entschieden wir uns nach Tripsdrill, ein kleiner Ort im Schwäbischen mit großem Freizeitpark zu fahren. Der Wild- und Freizeitpark Tripsdrill hat einen eigenen kostenlosen Wohnmobilstellplatz dem wir aufgrund der Lage direkt am Freizeitpark eine Chance geben wollen. Der Platz ist gut ausgeschildert und deswegen auch schnell gefunden. Eigentlich ist der Stellplatz nur eine große Wiese mit sehr wenig Baumbestand und damit auch wenig Schatten. Das sind ausgerechnet in der heißesten Woche des Jahres nicht unbedingt perfekte Vorraussetzungen. Dennoch bleiben wir und finden ein schönes Plätzchen. Was uns verwundert, dass auf der riesigen Wiese alle Wohnmobile fein aufgereiht zusammen stehen. Dieses Phänomen begleitet uns noch öfter auf unserer Reise durch Deutschland.
Vom Stellplatz sind es nur wenige Meter zum Wildpark, somit statten wir dem noch am Ankunftstag einen Besuch ab. Wir sind beide begeistert was man hier in diesem kleinen Ort aufgebaut hat. Der Wildpark kann locker mit den großen Parks der Republik mithalten. Wir verbringen den ganzen Tag bis zum späten Abend in dem weitläufigen Gelände mit allmöglichen Wildtieren, einer wirklich sehenswerten Greifvogelschau, Bärenfütterung und einer großen Auswahl an Abenteuerspielplätzen. Nach dem Abendessen fallen wir Tod müde in unser Bett.
Auch dem Vergnügungspark Tripsdrill wollen wir einen Besuch abstatten und so sind wir am nächsten morgen schon früh auf den Beinen um möglichst viel Zeit in dem Freizeitpark zu haben.
Auch dieser hält locker bei den großen Parks mit. Feline will alle für ihre Größe möglichen Fahrgeschäfte ausprobieren. Somit sind wir wieder den ganzen Tag auf den Beinen. Viele Fahrgeschäfte müssen wir Mehrfach besuchen und es ist für Feline fast nicht möglich sich am Abend von den vielen tollen Sachen loszureißen.
An diesem Abend schafft sie es nicht einmal mehr ins Bett und schläft schon vor Ludwig in der Wiese ein. Nach diesen tollen Tagen im schwäbischen wird es wohl schwer das auf unserer weiteren Reise zu topen und Feline redet noch den rest des Jahres über ihre Erlebnisse in Tripsdrill.
Nach den drei anstrengenden und doch sehr erholsamen Tagen ziehen wir weiter in Richtung Berge. Wir wollen dem Allgäu einen Besuch abstatten. Für die nächsten Tage haben wir uns die Schlösserregion rund um Füssen vorgenommen. Als erstes fällt uns auf, dass diese Region in den Sommermonaten deutlich voller ist wie erwartet. An einen freien Übernachtungsplatz brauchen wir auf Grund von vielen Verbotsschildern garnicht erst denken. So wir die Suche nach einem Nachtplatz schon sehr kräftezehrend. Stellplätze sind meist völlig überfüllt und die Campingplätze teuer und sehr touristisch. Letzten Endes ziehen wir den kürzeren und quartieren uns auf dem Campingplatz Bannwaldsee ein. Wir sind eins der wenigen Wohnmobile auf diesem Platz zwischen all den Wohnwagen. Die fein säuberlich abgegrenzte Parzelle ist gerade so groß, dass unser Ludwig drauf Platz findet. Beim befahren des Campingplatzes stelle ich fest, dass ich vor vielen Jahren schon einmal mit dem Bulli auf dem Platz nächtigte, da war er allerdings bei weitem nicht so überlaufen. Ein großer Wehmutstropfen ist die direkte Nähe zum Bannwaldsee. In den springen wir auch direkt nach der Ankunft. Wir fühlen uns hier wirklich unwohl und werden oft hämisch auf unser Reisegefährt angesprochen. So entscheiden wir uns nach dem morgigen Besuch des Tegelbergs einen neuen Nachtplatz zu suchen.
„Papa ich will auf den Berg“, so werde ich von Feline geweckt. Da wir eh den Nachtplatz wechseln wollen fahren wir mit Ludwig zum Parkplatz der Talstation des Tegelbergs. Dort angekommen ist Felines Tatendrang nach Outdooraktivität doch nicht mehr so groß und sie möchte lieber mit der Bergbahn fahren. Zähneknirschend stimme ich zu und wir buchen eine Berg- und Talfahrt aber mit dem Versprechen den Berg wandernd zu erkunden.
Nachdem wir mit einer Masse Bergtouristen aus der Gondel ausgespuckt werden starten wir unsere Wanderung auf eine nahe gelegene Hütte. Nach einer leckeren Brotzeit und einem tollen Ausblick auf ein aufziehendes Gewitter machen wir uns auf den Weg zurück zur Bergstation. Jetzt um die Nachmittagszeit wollen viele Bergtouristen, Bergwanderer und Bergsteiger zurück ins Tal. Wohl auch wegen dem aufziehenden Gewitter müssen wir lange anstehen. Als wir endlich an der Reihe sind stellt die Bergbahn wegen dem sehr nahen Gewitter den Betrieb ein und wir suchen Schutz in einem Bergrestaurant.
Sowohl für Feline als auch für mich ist es das erste Mal dass wir ein Gewitter auf einem Berg aussitzen müssen. Als das Gewitter direkt über uns zieht ist dies Sachkundeunterricht zum Anfassen! Erst nach über zwei Stunden könne wir den Weg zurück ins Tal antreten.
Zurück im Tal machen wir uns erneut auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Das stellt sich wieder einmal als schwieriger heraus als erwartet. Alle Stellplätze in Füssen sind überfüllt und auch die Campingplätze an den umliegenden Seen sind belegt. Nur auf dem Campinglatz „Froggensee“ finden wir noch einen Platz was sich als absoluten Gewinn raus stellt. Dieser Platz überzeugt uns mit sehr lässigem Publikum und einem tollen See direkt vor der Tür. Zu unserer Freude gibt es auch ein tolles Wirtshaus direkt neben dem Campingplatz, in dem wir den Tag beenden können und noch viel über das erlebte auf dem Berg sprechen.
So langsam wird es Zeit die volle Region um Füssen zu verlassen und uns ruhigere Plätze zu suchen. Diese finden wir nur wenige Kilometer entfernt in Nesselwang. Ein entspannter Stellplatz direkt am Berg, fussläufig zum kleinen Ort und viele tolle Erlebnisse für Feline machen diesen Ort für uns perfekt um die letzen Tage dieses Reiseabschnitts zu genießen. Die Tage vergehen mit Bergwandern, Sommerrodelbahn und Schwimmbad wie im Flug. Als das Wetter sich deutlich verschlechtert machen wir uns auf den Weg zur nächsten Etappe der Reise. Feline wird das Legoland in Günzburg besuchen und ich will mir die Bodenseeregion nach vielen Jahren nochmal anschauen.